Gesundheitswesen nachhaltig gestalten

Ansgar Mayr im Gespräch mit der AOK

22.07.2021, 07:54 Uhr



Innovationen und neue Impulse im Gesundheitswesen sollen die Versorgung in der Region voranbringen. In einer Videokonferenz tauschten sich die Geschäftsführerin der AOK Mittlerer Oberrhein, Petra Spitzmüller, und der christdemokratische Landtagsabgeordnete für den Wahlkreis Bretten, Ansgar Mayr, über die Herausforderungen eines zukunftssicheren Gesundheitssystems aus.

Sowohl Spitzmüller als auch Mayr machten Handlungsbedarf beim Thema Neuordnung von Klinikstrukturen aus. Die Zusammenlegung von Krankenhäusern bezeichnete Mayr als einen „emotionalen Prozess“, der aus medizinischer und finanzieller Sicht jedoch sinnvoll sei. Spitzmüller forderte eine Entwicklung weg von einer Vielzahl von kleinen Häusern hin zu Zentren, bei denen personelle und strukturelle Kriterien sowie Mindestmengen eine qualitative Versorgung garantieren.

In Sachen Digitalisierung herrschte Einigkeit, dass diese Transformation mit Nachdruck vorangetrieben werden müsse. Für Mayr bedeuten die elektronische Patientenakte (ePA) wie auch das elektronische Rezept (e-Rezept) ein Gewinn an Qualität in der Versorgung: Alle Ärzte, die einen Patienten behandeln, könnten sich so ein Gesamtbild von dessen Situation machen. Um mehr Akzeptanz für das Thema Digitalisierung zu schaffen, regte Spitzmüller an, im Land Foren zu bilden.

„Eine bessere Vernetzung und Flexibilisierung“, wünschte sich Spitzmüller in der Pflege. „Prävention, Rehabilitation und Pflege müssen stärker ineinandergreifen ebenso wie der ambulante und der stationäre Sektor und die Schnittstellen zwischen gesetzlicher Krankenversicherung und sozialer Pflegeversicherung“, lautet ihre Erfahrung.

Ein weiterer Schwerpunkt des gesundheitspolitischen Austauschs lag in der Fragestellung, wie sich die Hausarztversorgung in der Fläche sicherstellen lasse. Spitzmüller riet dazu, bereits im Medizinstudium erste Weichen für die Stärkung der hausärztlichen Versorgung besonders in ländlichen Regionen zu stellen. „Je mehr Hausärzte an der Uni unterrichten, desto mehr Begeisterung wecken sie für den Landarztberuf.“