In Baden-Württemberg gab es außerdem inzwischen einen Strategiewechsel bei der Kontaktnachverfolgung. Dieser ist aufgrund der hohen Inzidenzen und der Konzentration auf größere Ausbruchsgeschehen und zum Schutz vulnerabler Gruppen gerechtfertigt. Eine Folge des veränderten Infektionsgeschehens und der daraus folgenden Strategie ist, dass die Gesundheitsämter nicht mehr alle Kontaktpersonen routinemäßig kontaktieren. Zahlreiche Gesundheitsämter sehen nach eigenen Aussagen in der Luca-App heute keine große Hilfe mehr.
Hinzu komme, so Mayr, dass zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses mit Luca, die Corona-Warn-App (CWA) die digitale Kontaktnachverfolgung mit einer Check-in-Funktion noch nicht erfüllen konnte – heute sei das anders. Auch der finanzielle Aspekt ist für ihn von großer Bedeutung, denn im Gegensatz zur Luca-App fallen bei der Corona-Warn-App keine zusätzlichen Lizenzkosten an. "Daher stellt sich heute schon die Frage, ob die Luca-App künftig noch erforderlich und ob eine Verlängerung der Lizenz noch einen Sinn hat. Ich denke, der Mehrwert ist inzwischen nicht mehr gegeben. Vieles spricht heute für die Empfehlung der Corona-Warn-App, nicht zuletzt die Tatsache, dass diese weitaus häufiger auf den Smartphones zu finden ist", so Ansgar Mayr.
Für Mayr war der Einsatz der Luca-App im letzten Frühjahr dennoch die richtige Entscheidung, da die Corona-Warn-App seinerzeit noch keine Check-in-Funktion hatte.