Land soll Luca-App kündigen

Digitalexperte Ansgar Mayr MdL: Der Mehrwert gegenüber der Corona-Warn-App ist nicht mehr gegeben

26.01.2022, 15:21 Uhr


Die Landesregierung soll nach Auffassung des CDU-Landtagsabgeordneten Ansgar Mayr den Vertrag für die Luca-App kündigen. Ansgar Mayr, der auch Beauftragter für Digitalisierung der CDU-Landtagsfraktion ist, verweist darauf, dass bereits vor Monaten vereinbart wurde, den Einsatz und den bestehenden Vertrag mit der Luca-App rechtzeitig zu evaluieren. Die Zweifel gegenüber der Luca-App seien in den vergangenen Monaten gewachsen und nicht zuletzt das öffentliche Hearing am vergangenen Montag habe gezeigt, dass die App heute keinen Mehrwert mehr biete, so Mayr.

In Baden-Württemberg gab es außerdem inzwischen einen Strategiewechsel bei der Kontaktnachverfolgung. Dieser ist aufgrund der hohen Inzidenzen und der Konzentration auf größere Ausbruchsgeschehen und zum Schutz vulnerabler Gruppen gerechtfertigt. Eine Folge des veränderten Infektionsgeschehens und der daraus folgenden Strategie ist, dass die Gesundheitsämter nicht mehr alle Kontaktpersonen routinemäßig kontaktieren. Zahlreiche Gesundheitsämter sehen nach eigenen Aussagen in der Luca-App heute keine große Hilfe mehr.

Hinzu komme, so Mayr, dass zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses mit Luca, die Corona-Warn-App (CWA) die digitale Kontaktnachverfolgung mit einer Check-in-Funktion noch nicht erfüllen konnte – heute sei das anders. Auch der finanzielle Aspekt ist für ihn von großer Bedeutung, denn im Gegensatz zur Luca-App fallen bei der Corona-Warn-App keine zusätzlichen Lizenzkosten an. "Daher stellt sich heute schon die Frage, ob die Luca-App künftig noch erforderlich und ob eine Verlängerung der Lizenz noch einen Sinn hat. Ich denke, der Mehrwert ist inzwischen nicht mehr gegeben. Vieles spricht heute für die Empfehlung der Corona-Warn-App, nicht zuletzt die Tatsache, dass diese weitaus häufiger auf den Smartphones zu finden ist", so Ansgar Mayr.

Für Mayr war der Einsatz der Luca-App im letzten Frühjahr dennoch die richtige Entscheidung, da die Corona-Warn-App seinerzeit noch keine Check-in-Funktion hatte.