Beirat Innovation und Digitalisierung: Digital in the Länd

24.04.2024, 13:42 Uhr
Foto: Hannes Griepentrog
Foto: Hannes Griepentrog



Im Rahmen seiner letzten Sitzung hatte der Beirat Innovation und Digitalisierung einen spannenden Austausch zum Thema Glasfaserausbau. Fachkundige Gesprächspartner wie CIO Stefan Krebs vom Innenministerium Baden-Württemberg, Dr. Kristina Both von der Deutschen Telekom, Tanja Marek von Vodafone und Jan Simons vom Bundesverband Breitbandkommunikation BREKO gaben wertvolle Einblicke. Bei der Versorgung mit gigabitfähiger Infrastruktur ist Baden-Württemberg in den letzten Jahren mit Hochgeschwindigkeit vorangekommen: während Mitte 2016 erst 1,4 Prozent der Haushalte einen gigabitfähigen Anschluss hatten, waren dies Mitte 2023 bereits 71 Prozent.

Trotz dieser rasanten Entwicklung gibt es beim flächendeckenden Ausbau der gigabitfähigen Netze in Baden-Württemberg große Herausforderungen. Das liegt einerseits an der herausfordernden Topografie des Landes – im Schwarzwald wechseln sich beispielsweise Bergkuppen und Hochebenen mit engen Tälern und Schluchten ab. Hinzu kommen steigende Ausbaukosten und teilweise langwierige Genehmigungsprozesse beispielsweise für Verlegearbeiten. Deutlich wurde aber auch, dass nach wie vor in der Bevölkerung (aber auch bei einigen kommunalen Akteuren) noch Überzeugungsarbeit zu leisten ist, um sich schon heute an die Technologie von morgen anschließen zu lassen – selbst dann, wenn die Bandbreite heute noch ausreichend ist. „Damit Baden-Württemberg auch in Zukunft Hochtechnologiestandort bleibt, ist eine zukunftsfähige Gigabitinfrastruktur unabdingbar. Besonders in ländlichen Räumen gilt: ohne Breitband keine Gewerbeansiedlungen und keine neuen Einwohner“, so die Beiratsvorsitzende Sarah Schweizer MdL.

Um beim Ausbau von Glasfasernetzen noch einmal einen ordentlichen Sprung nach vorn zu machen braucht es jetzt vor allem ein gemeinsames Vorgehen und Zusammenspiel der öffentlichen Hand und der privatwirtschaftlichen Telekommunikationsunternehmen. Um auch die berühmte „letzte Milchkanne“ ans schnelle Internet anzuschließen, können erdnahe Satelliten eine (Übergangs-)Lösung sein. Diese wurden beispielsweise nach der Flutkatastrophe im Ahrtal eingesetzt, um über das Satellitennetz Starlink die Menschen in den betroffenen Regionen wieder mit Internet und Mobilfunk zu versorgen. Ein weiterer wichtiger Schritt zur Beschleunigung des Glasfaserausbaus ist die Verschlankung und Digitalisierung von Verwaltungs- und Genehmigungsprozessen.

„Gigabitfähige Netze sind kein nettes Extra, sondern ein Muss für ein Land, das sich mehr denn je im globalen Wettbewerb behaupten muss“, machte der Beiratsvorsitzende Ansgar Mayr MdL abschließend deutlich.